Das mobile Tonstudio

Ob Notenständer, Stimmgabel oder Verstärker: Für Handys und Tablet-PCs gibt es viele Musik-Apps. Der K-Tipp hat sie einem Praxistest unterzogen und zeigt, welche wirklich nützlich sind.

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K-Tipp 05/2011

06.03.2011

Letzte Aktualisierung:
08.03.2011

Christian Birmele

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Mit speziellen Programmen können moderne Handys (Smartphones) und Tablet-Computer um nützliche Funktionen erweitert werden. Allein für Apples iPhone und den Tablet-Computer iPad gibt es rund 350 000 solcher Programme – auch Apps genannt.

Für Geräte, die mit dem Betriebssystem Android funktionieren, sind es rund 250 000. Und es werden täglich mehr. Bei Apple-Produkten lädt man die Programme entweder via das Symbol App-Store direkt auf das Gerät, oder man verbindet dieses mit dem Computer und lädt dort die Apps über iTunes herunter. Bei Android-Geräten benutzt man den Android Market.

Die gewünschten Apps findet man am schnellsten über die eingebaute Suchfunktion. Diese ist meist durch ein Lupensymbol gekennzeichnet. Der K-Tipp hat verschiedene Musik-Apps auf ihre Tauglichkeit überprüft:

Gitarrenverstärker

Die App Ampli Tube Free für iPhone und iPad soll den Gitarrenverstärker überflüssig machen. Über den Adapter iRig (Fr. 59.95) können Gitarre und Kopfhörer ans Handy oder den Tablet-Computer angeschlossen werden.

In der App kann man dann verschiedene virtuelle Verstärkermodelle und Effektgeräte auswählen. Und wie bei realen Vertstärkern gibt es umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Auch eine Aufnahmefunktion ist enthalten.

Die Tonqualität erreicht natürlich nicht das Niveau eines richtigen Geräts für mehrere hundert Franken. Für unterwegs bietet die App Musikern aber einiges. Ein Nachteil: In der Gratisversion werden nur wenige virtuelle Verstärker und Effektgeräte mitgeliefert. Diese müssen dazugekauft werden.

Immerhin: Die Programmversionen Ampli Tube LE für Fr. 3.30 und Ampli Tube für Fr. 22.– enthalten deutlich mehr Geräte.

Stimmgabel

Ihr neues Album «The Fall» haben die Musiker der Gruppe Gorillaz komplett auf dem iPad aufgenommen. Benützt hat die Band unter anderem das Programm Cleartune für Fr. 4.40. Damit kann man fast jedes Instrument stimmen.

Man wählt eine Note auf dem Bildschirm aus, spielt sie mit dem Instrument – und das Programm misst via eingebautes Handy-Mikrophon, ob das Instrument richtig gestimmt ist. Einziger Nachteil: Es werden auch Störgeräusche aufgenommen. Anders beim kostenlosen N-track Tuner:

Hier wird der Ton direkt ausgegeben. Die App erkennt gespielte Töne auch automatisch. Leider wird das Ergebnis nur ganz kurz angezeigt. Die gleichen Funktionen bietet das kostenlose gstrings free für Android.

Metronom

Für das Erlernen eines Instruments genauso unentbehrlich wie ein Stimmgerät ist ein Taktgeber oder Metronom. Auch hier kann das Smartphone helfen – zum Beispiel mit dem kostenlosen Mobile Metronome für Android-Geräte oder dem Steinway Metronome bzw. dem Ludwig Metronome für Apple-Geräte.

Bei allen kann man sowohl das Tempo als auch den Takt mit verschiedenen Tönen einstellen. Zudem verfügen die Apps über eine Takterkennung. Einfach auf den Bildschirm tippen – und der entsprechende Takt wird angezeigt. Dazu ist kein normales Metronom imstande.

Notenständer

Wegen der Bildschirmgrösse eher für Tablet-Computer geeignet sind Progamme, auf denen man Notenblätter anzeigen kann. Zum Beispiel Guitar Pro (Fr. 5.50) für den iPad. Der Clou: Das Programm spielt das angezeigte Stück über die Lautsprecher ab und blättert automatisch mit.

Zudem: Am unteren Rand des Bildschirms werden gleich die richtigen Gitarrengriffe oder Klaviertasten angezeigt. Bei Stücken mit mehreren Instrumenten kann man sogar einstellen, welchen Part man spielen will. Die restlichen übernimmt das Programm.

Weiterer Vorteil: Man kann schwierige Passagen eines Stücks auswählen und zum Üben in einer Endlosschleife abspielen lassen. Zusätzliche Notenblätter kann man kostenlos übers Internet herunterladen.

Nicht annähernd so viele Funktionen bietet das Programm Ultimate Tab. Dafür ist die Auswahl an Musikstücken um einiges grösser. Kostenpunkt: rund Fr. 5.50 pro Jahr.

Abstimmung: Leser können mitbestimmen

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