Für Klebstoffe gibt es jene Einsatzmöglichkeiten: Nahezu alle Materialien lassen sich damit zusammenfügen – die einfache Alternative zu Verbindungstechniken wie nieten, schrauben und nageln.
Manche Klebstoffe verbinden zwar alles, aber nicht alles optimal – die sogenannten Universal- beziehungsweise Alleskleber: Bei saugfähigen Materialien wie Papier vermögen sie tatsächlich zu überzeugen, ebenso bei Leder und Holz. Hingegen haben Alleskleber Mühe, zum Beispiel Gummi, Glas und Metalle nachhaltig zu verbinden. Dies liegt am organischen Lösungsmittel im Klebstoff. Es kann bei diesen Materialien nicht entweichen – was dem Aushärten der Verklebung hinderlich ist. Vorzuziehen sind so oder so Alleskleber mit Wasser als Lösungsmittel.
Sekunden- und Kontaktkleber
Eine Alternative sind die Sekunden- und Kontaktkleber. Letztere halten besonders gut auf nicht saugfähigem Untergrund. Kontaktkleber sind vor allem für flächiges Kleben geeignet. Zum Beispiel, wenn man eine Holzplatte mit einem Kunststoff überziehen will.
Im Gegensatz zu Kontaktklebern enthalten Sekundenkleber kein Lösungsmittel. Ein kurzer Luftkontakt reicht aus, um eine chemische Reaktion auszulösen, die den Klebstoff innert Sekunden aushärtet. Korrekturen sind danach nicht mehr möglich. Nicht nur deshalb sollte man bei diesen Klebern grosse Vorsicht walten lassen: Die Finger können so fest miteinander verkleben, dass sie sich einzig mit Lösemitteln oder vom Arzt wieder trennen lassen.
Zweikomponentenkleber
Sie bestehen aus einem Binder und einem Härter in separaten Tuben. Die Substanzen werden unmittelbar vor dem Klebevorgang vermischt. Diese Produkte eignen sich für luftundurchlässige, dichte Materialien (Glas, Porzellan, Holz, Metall) und sorgen für extrem beanspruchbare Verklebungen.
Allerdings enthalten Zweikomponentenkleber Lösungsmittel und synthetische Grundstoffe, die Umwelt und Gesundheit schaden können. Solche Kleber daher nur für Spezialfälle und mit besonderer Sorgfalt verwenden, Hautkontakt unbedingt vermeiden.
Heisskleber aus der Leimpistole eignet sich für unebene oder stark saugfähige Materialien. Kleinere Werkstücke lassen sich damit spaltfüllend kleben, die Klebestelle ist sofort nach dem Abkühlen belastbar. Schmelzklebstoffe sind lösemittelfreie, thermoplastische Kunststoffe, die sich beim Erhitzen verflüssigen und dann aufgetragen werden. Im Haushalt gebräuchlich sind Heissklebepistolen mit Klebesticks sowie Umleimer für Spanplatten. Umleimer werden mit einem Bügeleisen verarbeitet.
Klebebänder – vom Klarsichtfilm bis zum Teppichverlegeband – sind speziell bei Bastelarbeiten und Reparaturen praktisch. Doppelseitige Montage-Klebebänder eignen sich für Glas, Gummi, Holz, Kunststoff, Keramik, Metall und Papier. Aus ökologischer Sicht ist trockengummiertes Packpapier-Klebeband am besten.
Von Klebebändern, die unangenehme Dämpfe von Lösungsmitteln abgeben oder eine PVC-Trägerfolie haben, sollte man die Finger lassen.
Klebstifte
Für einfache Klebarbeiten mit Papier und Karton tun es auch Klebstifte und -roller. Sie sind weitgehend lösungsmittelfrei. Man kann sie ohne Bedenken einsetzen.
Benutzen Sie, wenn immer möglich, Klebstoffe auf Wasserbasis. Also: Klebebänder, Klebestifte, Leime, Kleister. Sie sind umweltschonender in der Herstellung und weniger gesundheitsschädlich in der Anwendung. Ihr Nachteil: Diese Klebstoffe brauchen länger, bis sie trocken sind und haften.
Beachten Sie auf der Verpackung die Angaben zu den Inhaltsstoffen. In Baumärkten sind zudem manche Klebstoffe mit «GEV-Emicode EC 1» gekennzeichnet. Dieses Label vergibt der Verbund deutscher
Hersteller von Klebstoffen für Bodenbeläge. Und zwar für Verlegewerkstoffe, die Schadstoffe nur in unbedenklichen Mengen an die Raumluft abgeben.
So kleben Sie gut
- Klebestelle reinigen. Entfernen Sie alte Anstriche, Klebstoffrückstände und Fremdstoffe (Staub, Rost usw.).
- Fettrückstände: Mit Alkohol oder mit Verdünner entfernen. Diese Stellen danach nicht mehr anfassen.
- Kleber nach den Anweisungen des Herstellers auftragen. Klebstoff gleichmässig dünn auftragen. Achten Sie speziell auf die Antrocknungszeit – die Zeit, die nach dem Auftragen des Klebers verstreichen muss, bevor Sie die beiden Teile zusammenpressen dürfen.
- Verwenden Sie lösemittelhaltige Klebstoffe nur in gut belüfteten Räumen und auf kleinen Flächen. Ob ein Kleber Lösungsmittel enthält, können Sie so erkennen: Trübe oder milchig aussehende Kleber enthalten in der Regel keine Lösungsmittel. Klare hingegen schon.
- Bewahren Sie Klebstoffe nie in Reichweite von Kindern auf.