Vor sechs Jahren mussten Swiss-Flugpassagiere noch keinen Zuschlag bezahlen, wenn sie die Rechnung mit einer Kreditkarte bezahlten. Heute verlangt die Swiss bis zu 30 Franken pro ­Person bei Bezahlung mit einer Kreditkarte.

Vor sechs Jahren bezahlte ein Easyjet-Passagier pro Gepäckstück 18 Franken zusätzlich. Heute sind es bei einem London-Flug bereits knapp 26 Franken. Ein anderes Beispiel: Bei der Iberia-Tochter Vueling betrug der Preis für Gepäck früher fix 18 Franken. Heute steigt er je nach Flugziel und Datum des Fluges bis auf 30 Franken. 

Diese Beispiele zeigen: Die Airlines knöpfen den Passagieren mit den Zusatzgebühren immer mehr Geld ab. Das bestätigt eine aktuelle Untersuchung des US-Marktforschungsunternehmens Idea-Works Company. Es wertete Geschäftsberichte von 135 Fluggesellschaften für das Jahr 2015 aus. Rund die Hälfte nannte detaillierte Zahlen zu den Ex­tra-­Einnahmen. 67 Gesellschaften nahmen auf diese Weise insgesamt rund 40 Milliarden Franken zusätzlich ein. 

United: 6 Milliarden Franken Gebühren

Spitzenreiter mit über 6 Milliarden Franken Zusatzeinnahmen war die US-Gesellschaft United, die ab Zürich nach New York fliegt. Die irische Ryanair, die ab Basel nach London und Dublin fliegt, nimmt mit Gebühren 1,7 Milliarden Franken ein. Das ist rund ein Viertel des Umsatzes – und 400 Millionen Franken mehr als drei Jahre zuvor. 

Die Höhe der Zuschläge von Swiss wurden von Idea-Works nicht erhoben. Doch auch sie sahnt mit den Zusatzgebühren ab: Das zeigen etwa die in den vergangenen Jahren ein­geführten Gebühren für die Bezahlung mit Kredit­karte oder für einen bestimmten Sitzplatz in der Economy-Klasse.

Tipp: Beim Preisvergleich von Flügen immer nur den Endpreis beachten. Die Aufteilung des Betrags in Ticketkosten und Gebühren durch die Fluggesellschaften ist für Konsumenten nicht wichtig. Übrigens: Sie können den Kreditkartenzuschlag zurückfordern (K-Tipp 3/2017).