Man kann nicht behaupten, dass die Leute von Schweiz Tourismus nur Däumchen drehen. Im Sommer lancierte der aus der Bundeskasse kräftig unterstützte Ver­käufer der Feriendestination Schweiz eine teure Werbeoffen­sive, um die Schweizer Bevölkerung zu Ferien im eigenen Land zu motivieren. Und jetzt überrascht die Organisation mit einer Erfindung, die ihresgleichen sucht: mit dem «ersten schweizweiten Laubtracker».

Dabei handelt es sich um eine ­interaktive Prognosekarte für die Herbstfärbung der Wälder. Auf der Internetseite von Schweiz Tourismus lässt sich damit herausfinden, wo das Laub im Moment welche Farbe hat, wann es wo wahrscheinlich welche Farbe tragen wird und wann es wo mit welcher Farbe von den Bäumen fällt.

Da könnte schon die Frage aufkommen, ob Schweiz Tourismus das Geld der Steuerzahler wirklich optimal einsetzt. Der K-Tipp wies bereits im Sommer darauf hin, dass die an Schweizer gerichtete Kampagne für Schweiz-Ferien möglicherweise überflüssig ist. Denn viele Einheimische wollten im Sommer wegen Corona ihre Ferien sowieso in der Schweiz ­verbringen. Das dürfte im Herbst nicht anders sein. Deshalb hätte es wahrscheinlich auch den ersten «schweizweiten Laub­tracker» nicht unbedingt gebraucht.

Ausser vielleicht für Liebhaber von Laubbläsern, die sich um ihr Haus herum nicht genug austoben können.