Robert und Gertrud Walther aus Inwil LU kauften bei Interdiscount.ch zwei SBB-Europabillette. Das Rechnungsdatum lautete auf den 31. Dezember 2019. Über die Weihnachtstage ging die Frist unter. Bezahlt ­wurde die Rechnung über 160 Franken am 7. Januar. Die Coop-Inkassofirma Paycard verlangte darauf eine Mahngebühr von 20 Franken, 2 Franken ­Verzugszins und eine «Adminis­trationsgebühr» von Fr. 2.90. Das entspricht zwar dem Kleingedruckten, das bei Interdiscount.ch aber gut versteckt ist: Beim Bestellprozess muss man sich zuerst durch die Geschäftsbedingungen klicken und dort zu einem Link, der zu den ­Gebühren von Paycard führt.

«Dieses rigorose und kunden­unfreundliche Vorgehen ärgert mich», sagt Robert Walther. Wie ihm geht es vielen Coop-­Kunden, die sich bei der K-Tipp-Rechtsberatung meldeten.

Paycard erklärt, die Zahlungsfrist ende jeweils am Schluss des Monats. Aus Kulanz ver­längere man sie um einige Tage. Paycard wickelt das Inkasso für zahlreiche Coop-­Geschäfte ab, so etwa auch für Microspot und Coop Bau + Hobby.

Die Migros-Tochter Ex Libris zeigt, dass es auch anders geht: Kunden mit registrierter E-Mail-Adresse erhalten eine kosten­lose Zahlungserinnerung. Erst dann folgt die erste Mahnung mit einer Gebühr von 5 Franken – ohne Verzugszins.