Laptops sind praktisch, kosten aber schnell ­einmal mehrere Hundert Franken. Und sie sind ­häufig «übermotorisiert». Durchschnittliche Benutzer benötigen meist nur ­einen Bruchteil der ver­fügbaren Rechenleistung. Sprich: Man bezahlt für Leistung, die man gar nicht braucht.

Eine neue Art von Laptops verspricht, diese Probleme zu lösen: sogenannte Chromebooks. Sie sind klein, einfach zu bedienen und günstiger. Doch taugen solche Geräte auch für den Alltag? Und: Was sind die Unterschiede zu normalen Laptops?

Drei Geräte unter 300 Franken

Um das zu beantworten, hat der K-Tipp zwei ­günstige Windows-Laptops mit dem günstigsten Chromebook verglichen. Alle drei Geräte kosten unter 300 Franken. Bei den Windows-Geräten handelt es sich um das kleine «EeeBook X205TA» von Asus und das grosse «B50-30» von Lenovo. Sie traten ­gegen das «Chromebook CB3-111» von Acer an.

Tipp: Chromebooks laufen am besten, wenn sie mit dem Internet verbunden sind. Doch nicht immer ist ein drahtloser WLAN-Zugang in der Nähe. Darum verkauft HP das Chromebook 11-2110nz (429 Franken bei Brack.ch)  mit bereits eingebauter SIM-Karte. Für zwei Jahre können Benutzer damit kostenlos auch via Handynetz ins Internet. Inbegriffen sind pro Monat 200 Megabyte. Dieses Datenguthaben gilt auch in den Nachbarländern. Gebühren fürs Roaming fallen somit nicht an.

Preis:
Vorteil Chromebook

Chromebooks sind ­deutlich günstiger als normale Laptops. Beispiel: Das Acer Chromebook kostet bei Microspot rund 240 Franken. Der kleine Windows-­Laptop Asus EeeBook gibts bei Steg für 279 Franken. Beide Geräte verfügen über einen 30-Zentimeter-Bildschirm. 

Das Lenovo-Laptop hat einen zehn Zentimeter grösseren Monitor und kostet bei Digitec 299 Franken. 

Geschwindigkeit:
Vorteil Chromebook

Beim Gebrauch von Chromebooks fallen die kurzen Wartezeiten ­positiv auf. In nur zehn Sekunden sind diese ­Geräte betriebsbereit, Programme werden im Handumdrehen geöffnet. 

Zum Vergleich: Nor­male Windows-Com­puter brauchen je nach ­Alter unter Umständen mehrere Minuten zum Aufstarten oder Öffnen von Programmen.

Bedienung:
Vorteil Chromebook

Auch hier sind die ­Chromebooks im Vorteil. Auf diesen Geräten gibts nur die wichtigsten Programme, zum Beispiel für den E-Mail-Verkehr, zum Schreiben und zum Musikhören. 

Bei Windows-Computern sind ab Werk viele unnötige Programme installiert. Windows-Rechner haben aber viel mehr Funktionen, was die Bedienung komplizierter macht. Andererseits: Für anspruchsvolle Buchhaltungs- oder ­Layout­-software sind ­Chrome-books unge­eignet.

Akkulaufzeit:
Vorteil Chromebook

Chromebooks beschränken sich aufs Nötigste, deshalb halten ihre Akkus lange durch. Nach Messungen des K-Tipp sowie der Website ­Notebookcheck.com kann man mit einem Chromebook problemlos einen Tag durcharbeiten, ohne dass das Gerät an eine Steckdose muss. 

Texte schreiben und ausdrucken:
Chromebook und ­Laptop gleichwertig

Texte schreiben geht auf allen Geräten anstandslos. Auf Windows ist zwar das Konfigurieren des Druckers etwas kompliziert, danach klappt der Druck aber problemlos. 

An Chromebooks ­können Drucker nur per WLAN angeschlossen werden. Das funktioniert nur mit modernen ­Druckern mit Internet­anschluss. Diese erkennt man an Abkürzungen wie «HP ePrint» und «Google Cloud Print». 

Internet:
Chromebook und ­Laptop gleichwertig

Sowohl mit den Win­dows-Laptops als auch mit den Chromebooks ist das Surfen im Netz kein Problem. Einen Vorteil hat das Chromebook: Es gibt noch keine Viren oder andere Computerschädlinge. Der Vorteil der Windows-Laptops: Bei ihnen kann man den Browser (Firefox, Safari oder Internet Explorer) selbst wählen. Bei den Chromebooks steht nur ­Google Chrome zur Verfügung.

Speicherplatz:
Vorteil Laptop

Ein günstiges Chromebook kann nur gerade 16 Gigabyte speichern. Das tönt nach wenig. Doch es reicht für zehntausende Briefe, etwa 5000 Musikstücke und rund 3000 Bilder. 

Zum Vergleich: Der grosse Lenovo-Laptop hat mit 500 Gigabyte über 30-mal so viel Platz.

E-Mail-Verkehr:
Vorteil Laptop

Für Windows-Laptops gibts viele Programme, mit denen man seine Mails abrufen und verschicken kann.  

Beim Chromebook kann man nur Google-Mails mit der Endung @gmail.com auf dem Laptop speichern. Alle anderen Mailadressen  muss man umleiten oder direkt auf deren Website abrufen.

Das Anzeigen und Abrufen von Mail-Anhängen klappt auf beiden Gerätearten ohne Probleme.

Fotos bearbeiten:
Vorteil Laptop

Eine umfangreiche ­Fotosammlung hat auf ­Chromebooks keinen Platz. Man kann sie jedoch auf eine externe Festplatte speichern und diese dann per USB an den Laptop anschliessen. Für die Bildbearbeitung gibts nur die wichtigsten Werkzeuge. 

Ganz anders bei den Windows-Laptops. Diese haben meist mehr Speicherplatz und deutlich mehr Werkzeuge.

Datenschutz:
Vorteil Laptop

Wer ein Chromebook benutzen will, benötigt zwingend ein Konto bei Google. Das heisst: Alle Informationen auf dem Chromebook werden auf den Servern von Google gespeichert und ausgewertet. Folge: Die privaten Daten sind vor fremdem Zugriff nur ungenügend geschützt. 

Anders bei Windows: Dort versucht Microsoft zwar auch, an die gespeicherten Daten zu kommen, dies lässt sich 
aber teilweise verhindern.