Auf rund 475 000 Franken beläuft sich das Salär, das ein Schweizer Bundesrat pro Jahr erhält. Dafür hätte Swisscom- Konzernleiter Urs Schaeppi letztes Jahr bloss knapp drei­einhalb Monate ar­beiten müssen: Sein Jahreslohn betrug stolze 1 657 000 Franken. Schaeppi durfte sich damit über einen Zuwachs von 49 000 Franken gegenüber dem Jahr 2013 freuen.

Doch auch in anderen bundesnahen Unternehmen floss 2014 deutlich mehr Geld aufs Salärkonto des obersten Chefs beziehungsweise der obersten Chefin als im Vorjahr. Bei Andreas Meyer (SBB) stieg der Jahresverdienst um 128 325 Franken auf 1 072 000 Franken, bei ­Susanne Ruoff (Post) um 57 853 Franken auf knapp 825 000 Franken und bei Hansruedi Köng (Post­finance) um 33 379 Franken auf knapp 563 000 Franken.

18 Millionen Franken in fünf Jahren

Die Spitzenkader in Bundesbetrieben müssen also nicht am Hungertuch nagen. Zählt man zusammen, wie viel Geld Swisscom, SBB und Post in den fünf Jahren von 2010 bis und mit 2014 für die Gehälter ihrer Geschäftsführer ausgeschüttet haben, resultiert die beeindruckende Summe von gut 18 Millionen Franken.

K-Tipp-Initiative schafft Abhilfe

Mit überrissenen Chef­löhnen in bundesnahen Betrieben und Institutionen soll nach dem Willen der Volksinitiative «Pro Service public» bald Schluss sein.

Das Volksbegehren der Konsumentenzeitschriften K-Tipp, «Saldo», «Bon à Savoir» und «Spendere Meglio» kommt voraussichtlich 2016 zur Abstimmung. Es verlangt unter anderem, dass die Spitzensaläre in Unternehmen, die ganz oder teilweise dem Bund gehören, den Lohn eines Bundesrats nicht übersteigen dürfen.

Hätte diese Regelung schon während der letzten fünf Jahre Gültigkeit gehabt, wären die Ausgaben von Swisscom, SBB und Post für die Löhne all ihrer Konzernleitungs­mitglieder inklusive Geschäftsführer seit 2010 um rund 37 Millionen Franken tiefer ausgefallen – 37 Millionen, die man zum Beispiel für einen besseren Service hätte einsetzen können.