Weisse Zähne in nur 90 Minuten.» Das verspricht Zahncity in Zürich. «Strahlend weisses Lächeln», wirbt die Kette Zahnarztzentrum.ch. Konkurrent Swiss Smile preist «schonende und nachhaltige Aufhellung der Zahnfarbe» an.
Der Zahnarzt trägt ein Präparat auf die Zähne auf, das Wasserstoffperoxid oder ein ähnliches Bleichmittel in hoher Konzentration enthält. Fachleute sprechen vom «Power-Bleaching». Solche Bleichmittel benutzt man auch zum Haarfärben. Sie dringen in den Zahn ein und trocknen ihn aus. Abgelagerte Tee- oder Kaffeepartikel werden aufgehellt.
Kosten von mehreren Hundert Franken pro Sitzung
Unter Fachleuten ist die Methode umstritten. Sandra Küttel von der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft: «Auch bei sachgerechtem Vorgehen kann es vorkommen, dass das Bleichungsmittel das Zahnfleisch vorübergehend reizt und die Zahnhälse empfindlich macht.» Das bestätigt der Aargauer Kantonszahnarzt Dominik Burkart aus Schinznach: «Der Zahn wird durch das Bleichen aufgeraut und empfindlicher.» Die Zähne reagieren einige Tage sensibler auf Hitze und Druck. Wer dann färbende Substanzen wie Wein, Kaffee oder Tee konsumiert, riskiert, dass sich diese Stoffe auf dem Zahn festsetzen und besser sichtbar sind als zuvor.
Ein professionelles «Power-Bleaching» beim Zahnarzt kostet 400 bis 600 Franken pro Sitzung. Sandra Küttel geht aber von höheren Kosten aus: «Um die gewünschte Bleichung zu erreichen, muss man die Anwendung eventuell wiederholen.»
Das Zahnarztzentrum.ch räumt ein, dass Bleichmittel freiliegende Zahnhälse und die Schleimhaut vorübergehend irritieren können. Swiss Smile schreibt, nach wenigen Stunden klinge die höhere Empfindlichkeit der Zähne ab. Swiss Smile empfiehlt, in den ersten 48 Stunden nach der Sitzung nichts zu essen oder zu trinken, das abfärben könnte.
Tipps
- Putzen Sie die Zähne zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste.
- Verzichten Sie auf Weissmacher-Zahnpasta. Die Partikel können den Zahnschmelz angreifen.
- Gehen Sie mindestens einmal im Jahr zur Dentalhygiene.
