Die Firma Serafe übernahm 2019 das Inkasso der Radio- und TV-Gebühren von der viel kritisierten Billag. In der kurzen Zeit hat es Serafe bereits zum unrühmlichen Stammgast auf der Beschwerdeplattform Reklamation.ch gebracht. Der Klagen sind viele – und sie sind vielfältig: Reto Wirz aus Einsiedeln SZ wartete zwei Monate auf das Formular zur Prämienbefreiung. Stefan Mühlemann aus Nidau BE musste mehrmals die Rechnung retournieren, bis er sie endlich auf Deutsch bekam. Leni Gutmann aus Zürich bezahlte die TV-Gebühr, obwohl sie diese gar nicht schuldet, weil sie im Altersheim wohnt. Seit Februar 2019 bemüht sich die Tochter um Rückerstattung – bisher vergeblich. Beatrice Meister aus Bern wartet seit August auf 208 Franken, die ihr verstorbener Vater zu viel einzahlte. Beat Wyss aus Worben BE und Andrea Bruni aus Zürich möchten eigentlich nichts weiter als per Dreimonatsrechnung zahlen – worauf sie Anrecht haben. Christoph Dauwalder schliesslich versucht seit November 2019 herauszufinden, warum er die ganze Jahresgebühr bezahlen muss, obwohl er mehrere Monate pro Jahr in Südafrika lebt.

Allen Fällen ist gemeinsam: Von der Serafe kam keine Antwort. Die Firma reagierte weder auf E-Mails noch auf eingeschriebene Briefe. Auch öffentliche Beschwerden auf der K-Tipp-Plattform Reklamation.ch kommentiert Serafe nicht. 

Serafe sagt dazu gegenüber dem K-Tipp nur sehr allgemein, die Flut von Anfragen seit der Rechnungsstellung sei nicht zu erwarten und darum kaum zu bewältigen gewesen. Man sei am Abarbeiten der Pendenzen und bei aktuell eintreffenden Anfragen à jour.