Davon träumen viele Hausfrauen und HobbyKöche: eine moderne Wohnküche mit viel Platz, grossen Arbeitsflächen und viel Stauraum. Doch diese Vorstellungen entsprechen selten dem, was Mieter in ihrer Wohnung vorfinden. Standard ist häufig ein abgetrennter Raum, worin es mangels Platz rasch unübersichtlich werden kann. Umso wichtiger ist es, gerade kleinere Küchen möglichst praktisch einzurichten, damit die Arbeit leicht von der Hand geht.
Der Grundriss
Der Platzbedarf für eine Küche variiert je nach Haushaltsgrösse. In einem Einpersonenhaushalt sollte die Grundfläche mindestens 6 m2 betragen, in einem Mehrpersonenhaushalt mindestens 10 bis 12 m2.
Das einfachste «Modell» ist die Küchenkombination an einer Wand. Bei der Parallelküche sind die Einrichtungen an zwei gegenüberliegenden Seiten angeordnet. Je nach Platz sind auch Winkelküchen (L-Form, U-Form, Halbinselküchen) möglich. Sehr begehrt sind Küchen mit ochinseln. Voraussetzung dafür ist ein Raum von 15 bis 20m2 Grundfläche. Bestehende Küchen mit einer Kochinsel zu ergänzen, ist allerdings schwierig: Dampfabzug sowie Wasser- und Elektroanschlüsse müssten dann häufig in die Raummitte verlegt werden.
Die Arbeitszonen
Unabhängig vom Grundriss ist aber klar: Zum leichten Arbeiten gehören in der Küche möglichst kurze Wege. Sinnvoll für einen reibungslosen Arbeitsablauf ist das sogenannte «Arbeitsdreieck» mit den drei Zonen:
Aufbewahren: Schränke und Kühlschrank
Verbrauchsgüter, Gläser, Essgeschirr und Besteck werden in Schränken oder Schubladen verstaut, Verderbliches im Kühlschrank (siehe auch Haus & Garten 1/2008). Schwere Utensilien sollten maximal auf Schulterhöhe aufbewahrt werden.
Vorbereiten: Spülbecken, Arbeitsflächen
Arbeitsbestecke, Küchenmaschinen, Gewürze, Schneidebretter, Essig/Öl sollten in einer bequemen Höhe bereitstehen.
Kochen und Backen: Herd, Ofen, Abstellflächen
Nahe beim Herd befinden sich Töpfe, Pfannen, Kochbesteck und Backutensilien.
Der Abstand zwischen den drei Arbeitszonen sollte nicht allzu gross sein. So macht es zum Beispiel Sinn, den Kühlschrank in Reichweite einer Arbeitsfläche zu platzieren. Die drei Zonen werden im Idealfall für Rechtshänder von links nach rechts angeordnet, für Linkshänder von rechts nach links.
Die Arbeitsflächen
Die ideale Arbeitshöhe liegt zwischen 85 und 95 cm. Sie sollte auf die Körpergrösse jener Person abgestimmt sein, die am häufigsten in der Küche arbeitet.
Die richtige Höhe für Arbeitsplatten können Sie mit folgender Methode ungefähr bestimmen: Bei angelegtem Oberarm den Unterarm waagrecht nach vorne abwinkeln. Vom Unterarm bis zur Arbeitsplatte sollten noch 15 cm Platz sein, dann kann man beim Arbeiten bequem stehen.
Auch verschiedene Arbeitshöhen für verschiedene Tätigkeiten sind sinnvoll: ein abgesenktes Kochfeld, ein Backofen in Sichthöhe, ein Arbeitsplatz, an dem man sitzend Speisen vorbereiten kann.
Küchenmöbel und Geräte
Zur Grundausstattung einer Küche gehören:
- Spülbecken mit Müllfach
- Kleiner Vorratsschrank
- Schrank für das Alltagsgeschirr
- Schrank für Pfannen und Schüsseln
- Gewürz-Ablage
Schränke sind im Idealfall nur tischhoch und können auch als Arbeits- und Abstellfläche dienen. Rollmöbel erlauben ein flexibles Arbeiten. Von Vorteil sind Kästen mit Schiebetüren, Auszüge und Eckelemente mit Drehtablaren. Offene Schranktüren sollten kein Hindernis darstellen.
Küchengeräte
- Herd mit vier Kochfeldern
- Backofen
- Dampfabzug
- Kühlschrank mit Gefrierfach
- Geschirrspülmaschine
- Nach Bedarf: zusätzliche Geräte wie Mikrowelle, Dampfgarer, Tiefkühler
Checkliste zur Küchenplanung
- Wie viele Personen leben im Haushalt, wie viele Personen kochen gleichzeitig?
- Küche zum Wohnraum offen, halboffen, abtrennbar oder geschlossen?
- Benutzung nur als Küche oder als Essküche?
- Tisch frei stehend oder angebaut?
- Küchenmöbel: Schubladen, (Hoch-)Schränke, Auszug für Flaschen, Vorräte und Pfannen?
- Kochherd: Elektroherd (Glaskeramik oder Induktion), Kombi-herd (Holz/elektrisch), Gasherd?
- Geräte fürs Backen: Backofen separat, in Arbeitshöhe, mit Mikrowelle oder Steamer?
- Geräte fürs (Ab-)Waschen: ein oder zwei Becken, Geschirrspüler, Becken mit Restenausguss, Mischbatterie mit Brause?
- Kühlschrank in Arbeitshöhe oder unter Arbeitsfläche, Volumen, mit/ohne Tiefkühlzone?
So wird die Küche kindersicher
In der Küche gibt es für Kinder viel zu entdecken und auszuprobieren. Allerdings lauern hier auch Gefahren. Diese lassen sich durch sorgfältige Planung entschärfen. Die wichtigsten Tipps:
- Kindersicherungen am Kochherd (z.B. Schutzgitter) verhindern, dass Kinder sich an Herdplatten verbrennen oder Pfannen mit heissem Inhalt herunterziehen können.
- Wenn möglich auf den hinteren Kochfeldern kochen. Falls die vorderen benutzt werden: den Pfannenstiel immer nach hinten drehen.
- Abfallbehälter und Geschirrspüler können mit Sicherheitsklemmen geschlossen werden.
- Gläser nicht in Reichweite von Kindern verstauen.
- Messer und andere gefährliche Küchenutensilien wie Cutter und Stabmixer für Kinder unerreichbar aufbewahren oder in verschliessbare Schubladen legen.
- Keine Gläser, Messer oder heissen Lebensmittel an Tresen- und Tischkanten stellen.
- Den Tisch ohne Tischtuch und Platzsets decken. Kinder könnten diese samt vollen Tellern herunterzerren.
- Tipp: Überlassen Sie Kindern zum Spielen eine Küchenschublade in Bodennähe mit Holzlöffeln, Kinderkochgeschirr, leeren Joghurtbechern usw.