Immer mehr Textilien, etwa Socken, Unter­wäsche, Sport- und Outdoor-Bekleidung, ­werden mit Silber, Silberverbindungen oder Nanosilber angereichert. Grund: Das Edel­metall verhindert, dass Kleider schnell müffeln. Nur: Damit werden nicht nur geruchsbildende Bakterien abgetötet, sondern auch nützliche, die zum Beispiel die menschliche Haut vor schädlichen Keimen schützen sollten. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung hat denn auch Ende 2010 von Nanosilber in Produkten des täglichen Bedarfs abgeraten. Die damalige Begründung: Die gesundheitlichen Risiken ­seien noch nicht abschätzbar (siehe K-Tipp 19/2010).

Jetzt geht das Institut einen Schritt weiter und schildert, was das Tragen solcher Textilien auf der Haut be­wirken kann: «Neuere Studien er­gaben deut­liche Hinweise auf für Silber bisher nicht bekannte Wirkungen.» Dazu gehörten «krankhafte Veränderungen von Gewebe in ­Leber und Lunge». Und je mehr Nanosilber ­verwendet werde, desto eher würden Keime Resistenzen bilden. Erste gegen Silber resistente Stämme gebe es bereits. ETH-Studien belegen zudem, dass Nanosilber ausgewaschen wird und für Wasserlebe­wesen giftig ist.