Amarone hat bei vielen Konsumenten einen ganz besonderen Klang. Der italienische Rotwein gilt generell als hochwertig – also ideal für einen Festtagsschmaus. Dabei bedeutet das italienische Wort «amaro» übersetzt «bitter».
Die K-Tipp-Degustation zeigt, dass auch viele Amarone aus dem Supermarkt qualitativ gut bis sehr gut sind. Allerdings sind die Weine nicht billig: Flaschen unter 20 Franken sind in den Gestellen der Grossverteiler sehr rar.
Von den fünf als gut bewerteten Weinen kosten die günstigsten Fr. 19.95 und Fr. 22.95. Die anderen drei liegen mit rund 27 bis 43 Franken preislich höher.
Für den «Nerioto Amarone» von Mövenpick zahlt man gar stattliche 48 Franken. Er erhielt allerdings die äusserst selten vergebene Note «sehr gut». Der Sieger der Degustation zeigt alle Facetten eines klassischen Amarone: eine leichte und harmonische Bitterkeit und gleichzeitig viele Aromen – von Cassis bis Zimt.
Der teuerste Wein enttäuschte
Sechs Weine zwischen 18 und 49 Franken erzielten nur eine genügende Bewertung. Bemängelt wurde in einigen Fällen die zu dominante Restsüsse. Ein Amarone wirkt dann zwar weich. Dafür leiden Aromavielfalt und Eleganz. In diesem Punkt enttäuschte der «Ca Rugate»-Amarone von Spar – mit Fr. 48.90 der teuerste Wein in der Degustation.
Die meisten Händler kommentierten die Ergebnisse nicht. Denner schreibt, bei internen Degustationen hätten beide Weine besser abgeschnitten.
Bei Lidl heisst es, die Beschreibung der K-Tipp-Fachjury sei zutreffend. Man habe den Wein bewusst so hergestellt.
Die ideale Trinktemperatur für Amarone liegt bei 17 bis 19 Grad. Je nach Qualität können diese Rotweine 10 bis 30 Jahre gelagert werden.
Die Fachjury
Die Jury hat die Weine blind degustiert. Beurteilt wurden sie anhand der für Weindegustationen gebräuchlichen 20-Punkte-Skala. Für den K-Tipp degustierten:
Hans Georg Babits: Weinakademiker, Académie du vin
Ursula Geiger: Önologin, Redaktorin «Vinum»
Andreas Keller: Inhaber einer Presse- und Eventagentur für Wein
Andrin Willi: Chefredaktor «Marmite»
Eva Zwahlen: Weinjournalistin