Unter dem Motto «Jeden Tag ein Oster­an­gebot» führt Coop bis Ostern täglich Aktionen durch. Während jeweils eines Tages ist ein Produkt mit 20 bis 50 Prozent Rabatt erhältlich. Genau gleich funktionieren die «Oster-Deals» von Aldi. Die Rabatte belaufen sich bis auf 51 Prozent. Nur: Solche Aktionen stehen im Widerspruch zu den Anweisungen des Bundesrats, möglichst zu Hause zu bleiben. Denn Coop und Aldi animieren Kunden dazu, ihre Läden möglichst jeden Tag aufzusuchen. 

Coop sieht kein Problem: «Die Kunden gehen wegen der Tagesaktionen nicht öfter in eine Verkaufsstelle.» Zudem sei die Ware «seit längerer Zeit bestellt oder produziert». Das bedeute: «Bei einem Stopp der Aktionen könnten wir die ­Frischware nicht mehr verkaufen und müssten sie entsorgen.» Tatsache ist: Von 17 Produkten, die Coop als Tages­aktionen bewirbt, sind 13 problemlos über Monate haltbar. Die restlichen liessen sich ja statt nur an einem Tag auch während einer ganzen Woche oder «solange Vorrat» vergünstigt verkaufen. Aldi schreibt, die gedruckten Werbemittel hätten nicht mehr gestoppt werden können. Und: «Aber wir haben alle Non-Food-Artikel gestrichen.» 

Dass es auch anders geht, beweist die Migros. Sie hatte vor Ostern den sogenannten «Joker­kalender» geplant – ebenfalls mit Aktionen, die nur einen Tag gültig gewesen wären. «Wir haben ihn in Anbetracht der Corona-Krise rechtzeitig gestoppt», schreibt die Migros. Grund: «Ein Aufruf zu einem täglichen Gang in die Lebensmittelläden ist zurzeit wenig sinnvoll.» Die Migros habe einzelne Tagesaktionen in Wochenaktionen umgewandelt, «damit die Kunden trotzdem profitieren können».