Doris Kämpf aus Belp BE wohnt seit elf Jahren in einer Mietwohnung. Als sie einzog, ­erhielt sie eine Plastikkarte mit einem Chip für die Benutzung der gemeinsamen Waschmaschine. Kürzlich löste sich die dünne Folie des Chips. «Ich entschied mich, die Karte zu ersetzen, bevor sie den Automaten blockiert», sagt sie.

Die Bernerin bestellte bei der Herstellerfirma Elektro Künzle in Neu­hausen SH ein neues Exemplar. Als Kämpf die Rechnung bekam, erschrak sie: 50 Franken sollte sie für den Ersatz zahlen. Kämpf fragte nach, warum eine Plastikkarte so viel kostet. Eine kon­krete Antwort gab es nicht – nur den Hinweis, dass ihre Karte «sehr langlebig» ge­wesen sei. Für Kämpf ist klar: «Diese Firma nutzt die Abhängigkeit der Kunden aus.» 

Der Geschäftsführer von Elek­tro Künzle bestreitet das auf Anfrage des K-Tipp nicht: Der Preis sei marktüblich und enthalte ­unter anderem die Programmierung sowie «sämtliche betriebswirtschaftlichen Kosten».