Neue Krankheiten erobern im Zeitalter der Smartphones die Welt: ­Menschen, die stundenlang auf den ­Bildschirm starren, bekommen ein ­spezielles Augenleiden, die ­Handy-Kurzsichtigkeit. Wer glaubt, sein Mobiltelefon vibriere, obwohl gar keine Nachricht ­eintrifft, leidet an ­sogenannten Phantom-­Vibrationen. Und wenns ganz schlimm kommt, erkranken ­Benutzer an einer Smart­phone-Depression.

Der deutsche Psychiater und Buchautor Manfred Spitzer ist überzeugt: Das Smartphone macht dick, dumm, depressiv und dement. Es sei der Grund dafür, dass die Welt geistig und ­emotional verarme. 

Es ist starker Tobak, was Spitzer in seinem Buch präsentiert. Auf über 300 Seiten warnt er vor Handys mit einer Wucht, die teilweise schwer zu ertragen ist. Zahlreiche Studien und ­Experimente führt er in seinem Kampf gegen die Digitalisierung ins Feld. Seit Jahren schlägt ­Spitzer in seinen Büchern und in Medien­berichten Alarm: Computer, Internet und ­Plattformen wie Facebook seien gefährlich, vor allem für Kinder und Jugendliche.

Die Lektüre gibt wertvolle Denkanstösse für einen kritischen Umgang mit dem Smartphone. Am besten liest man das Buch häppchenweise. Die in sich abgeschlos­senen Kapitel eignen sich dafür gut.

Empfehlenswert

Manfred Spitzer: «Die Smartphone-­Epidemie», Klett-Cotta-Verlag, ca. Fr. 32.–