Säureblocker gegen das Völlegefühl?

«Ich habe im Magen oft ein Völlegefühl. Der Arzt machte eine ­Magenspiegelung, aber er fand nichts. Er gab mir den Säureblocker Omeprazol. Trotzdem geht es mir nicht besser. Soll ich ihn weiter ­nehmen?»

Nein, wenn das Medikament nichts bringt, können Sie es absetzen. Häufig schlagen Stress oder be­lastende Situationen auf den Magen. Lernen Sie Techniken, um mit Stress besser umzugehen, zum Beispiel autogenes Training oder Meditation. Auch ein feuchtwarmes Tuch auf dem Bauch kann helfen. Zudem sollte Ihr Arzt den Bauch mit Ultraschall untersuchen. So sieht er, ob Sie Gallensteine haben oder etwas im Bauch drückt, zum Beispiel ein Tumor.

Nagelpilz: Schadet das Medikament?

«Ich habe am Fuss einen Nagelpilz. Der Hautarzt gab mir Terbinafin-­ ­Tabletten. Er sagte, dass sie meine Herzmedikamente ­beeinflussen könnten. Stimmt das? Ich nehme Meto Zerok gegen ­hohen ­Blutdruck sowie Atorvastastin, um einen ­Infarkt zu verhindern.»

Ja, Terbinafin kann die ­Wirkung des Betablockers Meto Zerok verstärken. Messen Sie deshalb während der Pilzbehandlung ­regelmässig Ihren Blutdruck. Sinkt er zu stark oder wird der Puls zu langsam, dann sollten Sie Ihren Arzt informieren. Vielleicht wäre es besser, den Nagelpilz nur lokal zu behandeln, zum Beispiel mit Ciclocutan Nagellack.

Was hilft gegen hohen Blutdruck?

«Gegen hohen Blutdruck  gab mir der Arzt drei Medikamente. Nun ­verschrieb er mir ­zusätzlich ­Aldactone. Davon bekomme ich Bauchweh, und ich muss in der Nacht immer ­wieder Wasser lösen. Was kann ich tun?»

Informieren Sie Ihren Arzt über diese Probleme und besprechen Sie mit ihm, ob Sie Aldactone zu einem ­an­deren Zeitpunkt oder in tieferer Dosierung einnehmen ­können. Manche Nebenwirkungen verschwinden mit der Zeit wieder. Wenn Sie selbst noch etwas probieren möchten, rate ich zu Kapseln mit Schwarzem Knoblauch. Er wirkt positiv auf Blutdruck und Herz. 

Gicht: Alternativen zu Allopurinol? 

«Nach einem Gichtanfall  gab mir mein Arzt ­verschiedene Medi­kamente, um weitere Anfälle zu verhindern, zum Beispiel Allopurinol und Colchicum. Davon bekomme ich aber ­Hautausschläge. Gibt es Alternativen?»

Ja. Viele Pflanzenextrakte senken die Harnsäure. Sie könnten einen Versuch mit Kapseln aus Birke oder Schwarz­pappel machen. Trinken Sie viel, etwa Brennnesselblättertee. Das regt die Nieren an. Auch mit der richtigen Ernährung können Sie viel ­bewirken. Verzichten Sie auf Alkohol und essen Sie nur wenig Fleisch und Fisch.

Blase: Alternativen zu Antibiotika?

«Ich habe häufig ­Blasenentzündungen. Ich möchte aber nicht so oft Antibiotika ­nehmen. Deshalb gehe ich in die Akupunktur, nehme das natürliche Mittel ­Femannose und trinke viel. Aber es brennt noch ­immer, wenn ich Urin löse. Gibt es andere ­natürliche Mittel?»

Ja. Nehmen Sie zusätzlich zu Femannose kurzfristig 500 bis 1000 Milligramm Vita­min C am Tag. Manche Bakte­rien mögen die Säure nicht so gerne. Zwei bis drei Tage lang können Sie Ibuprofen 400 nehmen. Das ist zwar ein chemisches Mittel, aber es hilft sofort gegen Entzündung und Schmerzen. Falls Sie Fieber, stär­kere Schmerzen oder Blut im Urin bekommen, sollten Sie aber zum Hausarzt. 

Atozet: Ist das Krebsrisiko erhöht?

«Ich habe zu viel ­Cholesterin. Der Arzt gab mir das Medikament Atozet. Es wirkt gut. Nun habe ich gelesen, dass einer der Wirkstoffe das Risiko für Krebs erhöht. Stimmt das?»

Wahrscheinlich nicht. Vor ein paar Jahren vermuteten Fachleute, dass der Wirkstoff Ezetemib, der in ­Atozet enhalten ist, Krebs verursache. Die US-ame­rikanische Arzneimittel­behörde gab aber im Jahr 2010 Entwarnung: Sie stellten fest, dass zwischen Krebs und Ezetemib kein Zusammenhang besteht. Sie können das Medikament also ruhig weiter nehmen.

Was hilft gegen den Ausschlag?

«Ich habe seit einigen Monaten am Hinterkopf einen Ausschlag. Die ­Pickel jucken. In der Drogerie bekam ich ein Kopfhautfluid der Firma Mavena. Es ist aber nicht besser geworden. Was kann ich noch tun?»

Gehen Sie zum Arzt. Er kann Sie genau unter­suchen. Es könnte zum ­Beispiel ein Hautpilz sein. Dagegen gibt es gute Mittel. Wenn Sie nicht zu Aller­gien neigen, können Sie in der Zwischenzeit Teebaum­öl ausprobieren. Mischen Sie fünf Tropfen mit einem ­halben Liter warmem ­Wasser und einem Esslöffel Milch. Betupfen Sie die ­Pickel damit.

Was tun gegen Eisenmangel?

«Meine Tochter ist ­wegen eines Burnouts krankgeschrieben. Sie hat sehr wenig Eisen im Blut. Der Wert lag bei 16 Nanogramm pro ­Milliliter. Die Hausärztin will aber keine Infusion machen. Was kann ­meine Tochter tun?» 

Der Messwert im Blut Ihrer Tochter ist zwar tief, aber noch im normalen Bereich. Bei Symptomen wie Erschöpfung oder Depres­sion ist es trotzdem sinnvoll, die Eisenspeicher etwas aufzufüllen. Ihre Tochter sollte Eisentabletten nehmen. Zudem sollte sie auf die  Ernährung achten. Viel Eisen enthalten zum Beispiel rotes Fleisch, Hülsenfrüchte oder Mandeln. 

Allerdings gibt es auch Lebensmittel, die die Aufnahme von Eisen hemmen. Dazu gehören Milchprodukte, Kaffee und Schwarztee. Wenn es Ihrer Tochter nicht besser geht und die Werte nicht an­steigen, sollte sie mit dem Arzt nochmals über eine ­Infusion sprechen.

Unruhige Beine wegen Medikament

Ich habe Depressionen. Dagegen nehme ich am Morgen Sertralin und am Abend Mirtazapin. In der Nacht habe ich immer unruhige Beine. Ist das wegen der Medikamente?

Ja, das kann gut sein. Sertralin und Mirtazapin können sich in ihrer Wirkung verstärken und eventuell die Nebenwirkungen mit den unruhigen Beinen auslösen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie wirklich beide Antidepressiva brauchen. Viele Ärzte verschreiben Mirtazapin, damit man am Abend besser einschlafen kann. Dafür gibt es auch pflanzliche Alternativen, zum Beispiel Baldriantropfen, Melissen- oder Hopfentee.

Soll ich Vitamin K2 nehmen?

Ich hatte einen Hirnschlag. Seither nehme ich den Blutverdünner Clopidogrel und Vitamin K2. Nun habe ich gehört, man soll die beiden Mittel nicht zusammen einnehmen. Stimmt das?

Nein. Sie können Vitamin K2 und Clopidogrel gut gleichzeitig einnehmen. Probleme gibt es beim Medikament Marcoumar, das Ärzte ebenfalls verschreiben, um einen zweiten Infarkt zu verhindern: Vitamin K2 macht, dass es weniger gut wirkt.

Mit Ginkgo gegen den Schwindel?

«Mir ist oft schwindlig. Der Arzt gab mir das pflanzliche Mittel Symfona. Es hilft mir gut. Darf ich es über längere Zeit ­einnehmen?»

Ja. Symfona enthält Ginkgo. Die meisten ­Leute vertragen das Mittel auch dann gut, wenn sie es länger einnehmen. Allerdings verdünnen Ginkgo-Präparate das Blut. Deshalb muss man aufpassen, wenn man gleich­zeitig Blutver­dünner einnehmen muss. Auch Kopfschmerzen, leichte Magen-Darm-­Beschwerden und ­allergische Reaktionen kommen in seltenen ­Fällen vor.