Titandioxid gilt als ­Alternative zu den problematischen chemischen UV-Filtern in Sonnencremes. Ob dieser Stoff wirklich viel harm­loser ist, bleibt umstritten. Die europäische Chemi­ka­lien-Agentur kam im Juni zum Schluss: Der Stoff ist ­«möglicherweise krebser­regend», wenn man ihn einatmet.

Fachleute stimmen dieser Einschätzung zu. Peter Gehr, Experte für Nanoteilchen von der Uni Bern: «Wenn man Titandioxid einatmet, kann es sich über das Blut im ganzen Körper ver­teilen.» Zwar ist das Risiko klein, dass Partikel aus der Sonnencreme in die Lunge gelangen. Doch laut der Zürcher Toxikologin Margret Schlumpf kann der Stoff auch über die Haut in den Körper gelangen. 

Studien haben zwar gezeigt, dass gesunde Haut eine recht gute Barriere ist. Bei kranker Haut oder Kinderhaut ist das nicht untersucht. Schlumpf rät, weniger oft zu Cemes zu greifen: «Man kann sich anders vor UV-Strahlen schützen.» Etwa mit Kleidern oder wenn man mittags im Haus oder im Schatten bleibt.