Zwischen 2002 und 2014 stiegen die Tiefstlöhne bei der Swisscom von 40 000 auf 50 000 Franken im Jahr. Die Zahlen stammen von der Gewerkschaft Travail Suisse. Der Lohn des Swisscom-Chefs stieg im selben Zeitraum von 1,4 Millionen auf 1,657 Millionen Franken. Urs Schaeppi, der aktuelle Swisscom-Chef, verdient 33 Mal mehr als ein Angestellter mit dem tiefsten Lohn. Innert 12 Jahren erhielten Tieflöhner also 10 000 Franken mehr, ihr Chef aber 257 000 Franken mehr.

Noch extremer ist der Lohnanstieg in der obersten Etage der Post. Chefin ­Susanne Ruoff verdiente letztes Jahr 824 600 Franken. Das sind 324 600 Franken mehr, als der Postchef vor 12 Jahren erhielt. Der Tiefstlohn bei der Post stieg in der gleichen Zeitspanne um 6000 Franken auf 48 000 Franken.

Bei der staatlichen Rüstungsschmiede Ruag sackte Konzernchef Urs Breit­meier 2014 einen Jahreslohn von 874 400 Franken ein. Zehn Jahre zuvor verdiente der Ruag-Konzernchef ein Drittel weniger. Der Tiefstlohn bei der Ruag beträgt laut Travail Suisse 43 000 Franken. Das sind lediglich 1000 Franken mehr als 2004.

Manager verdienen mehr als Bundesrat

Ein Bundesrat erhält heute 475 000 Franken. Neben Swisscom, Post und Ruag verdienten gemäss Kaderlohnreport des Bundes im letzten Jahr auch die Chefs von sechs weiteren Bundes-unternehmen mehr als ein Bundesrat: SBB-Chef Andreas Meyer 1,072 Millionen Franken, Suva-Chef Ulrich Fricker 631 500 Franken, Postfinance-Chef Hansruedi König 562 600 Franken, Skyguide-Chef Daniel Weder 530 100 Franken und der Finma-Chef 509 400 Franken. Roger de Weck von der bundesnahen SRG verdiente 560 400 Franken.

Der Bundesrat kommentierte diese Lohnsteigerung im kürzlich veröffentlichten Bericht zur «Entwicklung der Lohnstruktur bei den bundesnahen Betrieben und Anstalten». ­Seiner Ansicht nach ist die Lohnpolitik «massvoll». Die «Grundlöhne des Kaders und die Durchschnittslöhne des gesamten Per­sonalbestands» seien «nicht in nennenswertem Ausmass auseinandergedriftet».