Rückschnitt auch bei Rosmarin und Co.?
Wir sind uneins: Empfiehlt sich bei winterharten, verholzenden Gewürzkräutern wie Rosmarin, Salbei, Thymian usw. ein Rückschnitt, damit sie neu und üppig austreiben? Wenn das zutrifft: Wann ist der beste Zeitpunkt – und vor allem, wie viel darf man zurückstutzen? Unser Thymian war letztes Jahr prächtig, im Frühling präsentierte er sich allerdings etwas gar dünn.
Simone Meier, Freiburg
Bedingt winterharte Gewürzpflanzen aus dem Mittelmeerraum kann man mit einem Rückschnitt um etwa ein Drittel einkürzen. Am besten im Frühling vor dem Neuaustrieb. Doch das ist nicht jedes Jahr nötig. Je nachdem, wie stark eine Pflanze im Winter gelitten hat, entfernt man die abgestorbenen Teile und hofft auf einen Neuaustrieb. Gewächse, die zu gross geworden sind, kann man mit einem Rückschnitt in ihrer Entwicklung begrenzen.
Gewürzkräuter in Terrakottagefässen sollte man im Frühling in neue, durchlässige Erde pflanzen. Als Starthilfe ist eine moderate Düngergabe und regelmässiges Giessen empfehlenswert.
Welche Pflanze statt der Kletterrose?
Wir mussten in der Rabatte vor der Hausmauer eine krank gewordene Kletterrose entfernen. Stimmt es, dass man am selben Standort keinesfalls erneut eine Rose pflanzen darf? Und falls ja: Können wir dort unbedenklich ein anderes, mehrjähriges Klettergewächs setzen, zum Beispiel eine Clematis?
Sonja Mettler, Wohlen AG
Rosengewächse, die jahrelang am gleichen Standort wuchsen, beeinflussen den Boden: Nachfolgende Rosen reagieren oft mit Wachstumsstörungen. Man spricht dann von Bodenmüdigkeit. Es sind relativ komplizierte Vorgänge, die sich bei diesem Prozess im Boden abspielen. Trotzdem können Sie eine neue Rose am gleichen Standort pflanzen: Boden etwa 50 cm tief und 1 Meter breit ausheben; das Loch mit neuer Erde füllen. Am besten macht man das im Herbst, damit sich die Erde über den Winter absenken kann. Im Frühling setzen Sie die Rose.
Wählen Sie eine andere Pflanze, sollten Sie die Erde mit einem Bodenverbesserer anreichern: mit Landerde, verrottetem Kompost oder Stallmist.
Die Auswahl an Clematis (Waldreben) ist gross. Pflanzen: Eine ca. 40 cm tiefe Grube ausheben und rund 15 cm Geröll und Kies einfüllen. Das sorgt für einen guten Wasserabzug. Der Pflanzerde etwas groben Sand und Kompost beimischen. Die Waldrebe mag es sonnig. Den Wurzelbereich kann man mit niedrig wachsenden Stauden oder Sommerflor beschatten.
Warum ist die Komposterde zu feucht?
Ich habe seit 4 Jahren einen Schrebergarten und stelle immer wieder fest, dass meine Komposterde zu feucht ist. In den Kompost gebe ich alles, was erlaubt ist: Rasen gemischt, Holzschnitzel, Küchenabfälle, usw. Das Wasser kann im Boden gut abfliessen. Was mache ich falsch?
Hans Zöschg, Fällanden ZH
Ein Kompost – auch Miete genannt – darf und muss feucht sein. Die Zusammensetzung des Materials ist entscheidend: Aus der Küche gehören wirklich nur Rüstabfälle in den Kompost. Und: Auch wenn das Wasser gut abfliessen kann, gilt: Holzhäcksel stets nur an der Basis verwenden. Sie verbessern den Wasserabfluss. Grössere Mengen Rasenabschnitte und Laub immer mit etwas gröberem Material vermischen.
Der Kompost liegt mit Vorteil im Halbschatten, aber nicht unter Bäumen (tropfende Blätter). Wichtig, um zu starke Durchnässung und Austrocknung zu vermeiden: Kompost mit einem Vlies überdecken (Fachhandel/ Gartencenter).
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