GPS: Navigation durch den Preis-Wirrwarr
GPS-Empfänger für den nachträglichen Einbau im Auto sind ein Renner. Die Preise einzelner Geräte unterscheiden sich massiv.
Inhalt
K-Geld 4/2005
17.08.2005
Sandra Willmeroth
Das Erfreuliche zuerst: Mobile GPS-Empfangsgeräte fürs Auto sind bereits für weniger als 1000 Franken zu haben. Weniger erfreulich ist die zunehmende Unübersichtlichkeit des Angebots.
K-Geld hat die Preise der meistverkauften Geräte verglichen. Die häufig via Online-Händler angebotenen GPS-Geräte der Firma Garmin kosten fast überall etwa gleich viel: Für den Garmin GPS Street Pilot 2610 verlangt der günstigste Online-Shop 1306 Franken, inkl. Versand und Nachnahmegebühr...
Das Erfreuliche zuerst: Mobile GPS-Empfangsgeräte fürs Auto sind bereits für weniger als 1000 Franken zu haben. Weniger erfreulich ist die zunehmende Unübersichtlichkeit des Angebots.
K-Geld hat die Preise der meistverkauften Geräte verglichen. Die häufig via Online-Händler angebotenen GPS-Geräte der Firma Garmin kosten fast überall etwa gleich viel: Für den Garmin GPS Street Pilot 2610 verlangt der günstigste Online-Shop 1306 Franken, inkl. Versand und Nachnahmegebühr (siehe Tabelle).
Die beiden Modelle 2620 und 2650 unterscheiden sich nur in Details, wie etwa durch den grösseren Speicher oder die bereits installierte Europakarte. Auch ihr Preis ist mit rund 1620 Franken ähnlich - zumindest bei den Schweizer Händlern.
Deutlich weniger zahlt man für das Modell Street Pilot 2620 jedoch im deutschen Online-Handel. Wer dieses Produkt via www.preissuch maschine.de sucht, stösst schnell auf attraktive Angebote. Zudem ziehen seriöse deutsche Online-Händler die deutsche Mehrwertsteuer von 16 Prozent beim Versand in die Schweiz ab.
Online-Shops liefern die Geräte meist günstiger
Beim Import kommen zwar Zollgebühren und 7,6 Prozent Schweizer Mehrwertsteuer dazu. Die Rechnung geht aber trotzdem auf. Der Street Pilot 2620 ist so gut 250 Franken günstiger zu haben.
Bei Fust und Interdiscount findet sich das Modell ICN 510 von Navman, obwohl das Gerät in manchen Testberichten negative Resultate erzielt hat. Mit 799 Franken ist es dafür sehr günstig. Noch weniger zahlt man für dieses GPS wiederum bei schweizerischen und vor allem deutschen Online-Händlern.
Ähnlich verhält es sich mit dem GO300 von TomTom. Der in der Fachpresse - bis auf kleinere Mängel in der Genauigkeit - für gut befundene GPS-Empfänger ist bei Fust, Eschenmoser und Media Markt erhältlich - zum identischen Preis. Im Online-Shop architronic.ch gibts das gleiche Produkt 42 Franken günstiger.
Die Geräte des Herstellers Magellan bieten eine grosse Bedienungsoberfläche. Im Magellan RoadMate 700 sind sogar Strassenkarten von ganz Europa installiert. Zudem erntet das Gerät in der Fachpresse häufig Pluspunkte für seine Benutzerfreundlichkeit.
Die Preisunterschiede sind bei diesem Gerät gewaltig. Bei Media Markt kostet es 1999 Franken, bei Eschenmoser gar 2250 Franken. Bei electronova.ch ist es für nur 1688 Franken zu haben. Und im deutschen Online-Shop ohmcom.covadis.de für 1160 Franken.
Das günstigste Modell im Vergleich, Medion PN 150, gibts bei Interdiscount für 499 Franken. Medion ist ein deutscher Tiefpreis-Elektronik-Hersteller. Dessen Produkte sind vor allem beim Discounter Aldi erhältlich.
Gute Noten für das günstigste Gerät im Vergleich
Die deutsche Stiftung Warentest bescheinigte dem Medion-GPS Messgenauigkeit, guten Empfang, einfache Bedienung und detailliertes Kartenmaterial.
GPS-Empfänger: Displayauflösung und Menüführung prüfen
Der Markt der GPS-Geräte ist sehr stark in Bewegung. Die Preise werden in den nächsten Monaten weiter sinken, das Angebot wird breiter werden und die Auswahl schwieriger.
Die Wahl für ein bestimmtes Produkt wird zusätzlich erschwert, weil sich die Qualität von Empfang und Routenvorschlägen erst im Einsatz des Geräts zeigt. Nur unabhängige Vergleichstests können Anhaltspunkte über die navigatorischen Qualitäten geben.
Weitere, einfacher überprüfbare Qualitätsmerkmale:
- Befestigungsmöglichkeit
Kann man das Gerät mittels Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigen, ist das ein Vorteil: Die Position des Displays ist individuell einstellbar und das Gerät kann sicher installiert werden.
Weniger stabil sind so genannte Anti-Rutsch-Kissen. Ungeeignet für die Nutzung in mehreren Wagen sind Geräte, die festgeschraubt werden müssen.
- Display/Bedienung
Die meisten Geräte funktionieren über Touchscreen und/oder Tastatur. Manche gibts inklusive Fernbedienung - deren Sinn ist im Auto allerdings fraglich. Beim Display sind Grösse und Auflösung entscheidend. Die Menüführung sollte man vor dem Kauf unbedingt testen.
- Mitgelieferte Strassenkarte
Die dem Gerät zugrunde liegende Strassenkarte sollte auch die angrenzenden Gebiete umfassen, um den kürzesten Weg auch über ausländischen Boden zu finden.
- Stromversorgung/ Akkulaufzeit
Ein GPS-Empfänger fürs Auto sollte über einen 12-Volt-Netzanschluss verfügen, der über den Zigarettenanzünder betrieben wird. Ein Akku als zusätzliche Stromquelle ist empfehlenswert.