Wer einen Handyabo-Vertrag kündigt, ohne die Kündigungsfrist zu beachten, muss mit sehr hohen Kosten rechnen. So verlangte das Telekomunternehmen Sunrise von einer saldo-Leserin nicht weniger als 1860 Franken, weil sie nach einem Jahr aus ihrem zweijährigen Sunrise-Flat-6-Vertrag ausgestiegen war. Von einer anderen saldo-Leserin verlangte Sunrise sogar 4340 Franken für den Ausstieg aus dem Handyabo Sunrise Flat 6 und dem iPad-Surf-Abo Take Away Max XL.

Im Sunrise-Vertrag steht, dass der Kunde sich bei ausserterminlicher Kündigung verpflichtet, «eine Bearbeitungsgebühr in der Gesamthöhe der Abogebühren bis zum Ablauf der bestimmten Vertragsdauer zu zahlen». Wer dies unterschreibt, ist daran gebunden. Es handelt sich aber nicht um eine Bearbeitungsgebühr, sondern weitgehend um einen reinen Gewinn. Denn Sunrise muss bis zum Vertragsablauf keine Leistung mehr erbringen. Das Unternehmen macht geltend, die Gebühr sei Kompensation für das subventionierte Handy und den entgangenen Gewinn.

Auch die Swisscom verlangt bei vorzeitiger Kündigung die vollen Abogebühren bis zum frühesten Kündigungstermin.

Etwas weniger teuer ist der vorzeitige Ausstieg bei Orange. Falls der Kunde bei Abschluss des Vertrages ein verbilligtes Handy bezogen hat, verlangt das Unternehmen je nach Vertragsdauer und Gerät 300 bis 800 Franken. Ohne verbilligtes Handy berechnet Orange eine Pauschale von 100 Franken.