K-Tipp-Leser Thomas Mast aus Bern braucht deutliche Worte: «So etwas Scheussliches habe ich schon lange nicht mehr ­gegessen.» Er spricht vom Prix-Garantie-Schmelzkäse, den Coop verkauft.   

Kein Wunder, schmeckt der Käse nicht. Seit Ende Juni enthält das Produkt nicht mehr 61 Prozent Schweizer Käse, sondern nur noch 25 Prozent Käse unbekannter Herkunft. Stattdessen enthält er viel Molkenkonzentrat, Milchprotein, Maisstärke und Molkenpulver. Der Salzgehalt ist vervierfacht. Hergestellt wird er nicht mehr in der Schweiz, sondern in Italien. Aber der Preis ist unverändert.


«Was hat das mit Schmelzkäse zu tun?»

«Was hat das neue Produkt mit nur 25 Prozent Käseanteil noch mit einem Schmelzkäse zu tun?», fragt Mast. «Haben wir nicht genügend Käse in der Schweiz?» Und: «Müsste das neue Produkt angesichts des schwachen Euros nicht billiger sein?»

Berechtigte Fragen, findet der K-Tipp. Coop antwortet, der Schweizer Produzent Emmi habe nicht mehr liefern können. Deshalb sei ein italienischer Fabrikant eingesprungen. Doch er arbeite nach ­einem anderen Rezept. Das sei bei den Coop-Kunden schlecht angekommen. Deshalb müsse der Fabrikant künftig nach einem neuen Rezept produzieren. In etwa zwei Monaten sei es so weit.

Und zur Kritik am Preis: «Wir hatten bei Emmi ­bereits ­einen sehr guten Preis.» Der italienische Produzent liefere «nicht wesentlich» günstiger. Was das heisst, sagt Coop nicht.

Was Coop verkauft, ist laut Gesetz kein Schmelzkäse, sondern Schmelz­käsezubereitung. So stehts auf der Packung. In richtigem Schmelzkäse müsste mehr Käse drin sein, und die Zugabe von modifizierter Maisstärke wäre nicht zulässig.