Die Einkaufsgemeinschaft Lyoness sorgt für erregte Diskussionen im Internetforum des K-Tipp: Schon über 700 Einträge gibt es dort zu dieser Firma. Die einen sind begeistert, andere halten die Geschäftspraktiken für dubios.

Lyoness ist ein in den USA, Kanada und Europa aktiver Konzern. Das Konzept: Die Mitglieder bilden eine Einkaufsgemeinschaft und erhalten Rabatte. Lyoness verspricht «Geld zurück bei jedem Einkauf».

Wer bei einem Unternehmen einkauft, das mit Lyoness zusammenarbeitet, erhält von Lyoness 1 Prozent zurück. Bei Firmen mit mehr Rabatt wird der Rest nicht ausbezahlt, sondern auf einem Lyoness-Kundenkonto gutgeschrieben. Sobald ein bestimmter ­Umsatz erreicht wird, erhält man 675 Franken ausbezahlt.

Folgt man den Angaben der Lyoness-Broschüre, wären dafür Einkäufe im Betrag von 175 000 Franken nötig, was Lyoness nicht bestreitet. Für diese Summe er­gäbe sich also unter dem Strich ein Zusatzrabatt von knapp 4 Promille.


Undurchsichtiges Belohnungssystem

Lyoness verkauft auch ein «Business-Paket». Es kostet 3000 Franken und wird den Kunden als «Anzahlung für künftige Einkäufe» beliebt gemacht. Wem es ­gelingt, neue Business-Kunden für Lyoness zu ­gewinnen, wird zusätzlich mit einer Provision belohnt.

Mit diesem – völlig undurchsichtigen – System soll ein Ertrag von 24 858 Franken möglich sein (dies bei vier Neukunden). Allerdings: Wer aussteigen und die 3000 Franken nicht verlieren will, muss weitere Einkäufe bei Partnerfirmen tätigen oder Gutscheine erwerben.

Wie viel genau, legt Lyoness in ­einer Tarifliste fest, die dem K-Tipp vorliegt. Nach Berechnungen des K-Tipp müsste ein Aussteiger rund 30 300 Franken zahlen, um Gutscheine für Möbel­einkäufe im Wert von rund 33 300 Franken zu erhalten.

Bevorzugt er die Gutscheine eines Lebensmittel­geschäfts, müsste er dort sogar für 97 000 Franken einkaufen, um sich schadlos zu halten. Dem widerspricht Lyoness-Sprecherin Silvia Weihs nicht. Der K-Tipp rät: Hände weg vom Kauf von Business-Paketen!