Gefälschte Autoinserate

Aufgepasst beim Autohandel im Internet: Mit raffinierten Methoden versuchen Betrüger, Passwörter und Benutzernamen zu erschleichen.

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K-Tipp 20/2009

21.11.2009

Letzte Aktualisierung:
24.11.2009

Isabelle Meier, Daniel Jaggi

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Der Autohändler Marco Müller (Name geändert) bietet auf dem Internetportal Car4you.ch regelmässig Occasionsautos zum Verkauf an. Vor ein paar Wochen bekam Müller ein Mail. Absender: Car4you.ch. In holprigem Deutsch stand: «Fanden wir einen Fehler in Ihrem Inserat, klicken Sie hier, um den Fehler zu sehen.» Der Link führte auf eine Seite, die aussah wie das Original-Autoportal Car4you.ch. In Wirklichkeit war Müller auf der Website eines Betrügers gelandet. Er wurde aufgefordert, sich einzuloggen. Müller gab seinen Benutzernamen und sein Passwort ein.

Als er das nächste Mal das Autoportal besuchte, waren seine Inserate komplett verändert: Ein alter Alfa Romeo zum Beispiel wurde als fast neuwertiger Wagen zu einem Schleuderpreis angeboten. Der Betrüger hatte sich in Müllers Namen eingeloggt und alle 50 Inserate mitsamt den Kontaktangaben geändert. «Auf diese Weise schalten Betrüger gratis Inserate und bleiben anonym», erklärt Gianfranco Galati von Car4you.ch. Beisst ein Interessent an, teilt der Betrüger diesem mit, dass er eine grosse Nachfrage habe und deshalb für die Reservation eine Vorauszahlung verlangen müsse.

Car4you weiss von Dutzenden Kunden, die das Mail ebenfalls erhalten haben. Betroffen vom Datenklau ist auch die Autoplattform Autoscout24.ch. Mit einer ähnlichen Masche versucht zurzeit ein «Peter Hasler» aus Zürich ans grosse Geld zu kommen. Auch er bietet auf Internetseiten Occasionen an. Wer sie zur Probe fahren möchte, muss der Autotransportfirma Vemex in England einen Vorschuss leisten. Erst wenn das Geld überwiesen ist, werde das Fahrzeug nach Hause geliefert, so das Versprechen Haslers. Recherchen des K-Tipp zeigen aber: Hinter der professionell gemachten Internetseite von Vemex stecken Betrüger. Die Firma ist in England nirgends bekannt.

Das müssen Sie beim Online-Autokauf beachten:

Antworten Sie nie auf Mails, in denen Sie aufgefordert werden, Ihre Internet-Benutzerdaten anzugeben.
Nennen Sie in E-Mails niemals Ihre Kontodaten.
Melden Sie verdächtige Mails sofort dem Betreiber der Autoplattform.
Keine Daten per Mail angeben!
Keine Vorauszahlung: Zahlen Sie erst, wenn Sie das Auto gesehen und geprüft haben.
Vorsicht bei Checks! Es kommt vor, dass Betrüger aus dem Ausland einen Check schicken, der über dem vereinbarten Kaufpreis liegt. Der Empfänger wird daraufhin gebeten, den Mehrbetrag zurückzuzahlen. Später stellt sich heraus, dass der Check ungedeckt ist.

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