Wer den Aufwand nicht scheut, kommt im Ausland bis zu 40 Prozent günstiger zu einem Neuwagen. Das sind je nach Modell deutlich mehr als zehntausend Franken. Aber auch innerhalb Europas differieren die Preise stark.



Deutschland und Österreich haben gemäss der jüngsten Erhebung einer EU-Kommission die höchsten Neuwagenpreise innerhalb der EU: Käufer zahlen dort vor Steuern bis zu 45 Prozent mehr als in anderen Ländern. Gleich viel oder noch mehr kostet ein Auto nur in der Schweiz.

Ein Beispiel: Volkswagen verlangt für seinen Dauerbrenner Golf in Deutschland vor Steuern 30,5 Prozent mehr als in Finnland.



Zu beachten gilt es, dass die realen Preisunterschiede meist weniger happig ausfallen, weil gerade in den nordischen Ländern - speziell in Dänemark - hohe Steuern (so genannte Luxus- sowie Mehrwertsteuern) auf die Herstellerpreise geschlagen werden. Schweizer Neuwagenkäufer können davon profitieren. Zumal seit dem Oktober 2002 Parallel- oder Direktimporte erlaubt sind.



Wer sprachliche Hürden und den oft beträchtlichen administrativen Aufwand scheut, kann sich für den Direktimport an eines der rund 100 Mitglieder des Verbandes freier Autoimporteure VFAS wenden (www.vfas.ch).



Wer noch mehr Geld sparen will und den Autokauf mit einer Ferienreise verbinden möchte, kann seinen Wunschwagen auch direkt bei einem ausländischen Händler bestellen.





Zauberwort Direktimport



Der Neuwagenkauf beim Direktimporteur statt beim offiziellen Markenhändler lohnt sich.



Beispiel: Für einen Golf Comfortline, 1,6 Liter, verlangte der offizielle Importeur Amag im vergangenen November Fr. 26590.-.



Bei einem Direktimporteur, in diesem Fall Auto Höngg in Zürich, musste der Käufer lediglich Fr. 22 800.- bezahlen. Das sind 14 Prozent oder Fr. 3790.- weniger. Das gleiche Auto hätte bei einem dänischen Händler rund Fr. 16 500.- gekostet. Zu diesem Preis wären dann aber noch die Reisekosten sowie Steuern von 11,6 Prozent hinzugekommen.



Der tiefe Direktimportpreis lässt zwar keine Sonderleistungen zu, wie sie Markenhändler je nach Modell anbieten - beispielsweise Gratis-Service. Doch solche Zückerchen machen selbst über Jahre hinweg den Preisunterschied nicht wett.





Selber importieren kommt günstiger



Wer sein neues Auto gleich selber bei einem ausländischen Händler kauft, spart am meisten. Über allfällige technische Unterschiede muss man sich keine Gedanken machen: In der EU zugelas-sene Wagen dürfen auch in der Schweiz eingelöst werden. Zudem gilt eine fortlaufende Werksgarantie für das Auto uneingeschränkt auch in der Schweiz.



Der Verkäufer muss beim Hersteller aber unbedingt das so genannte EU-Zertifikat (Übereinstimmungsbescheinigung) organisieren. Dafür zahlt man - je nach Autohersteller - rund 40 Euro. Das Zertifikat ist bei der kantonalen Fahrzeugkontrolle eine Voraussetzung für die Zulassung des Autos.



Ausserdem muss man sich das Abgaswartungsdokument selber besorgen und danach auch die Abgaswartung in einer Schweizer Garage ausführen lassen. Für diese Prüfung bezahlt man rund 150 Franken.

Am Zoll sind vom Rechnungsbetrag 4 Prozent Autosteuer und 7,6 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Die im Ausland bezahlte Mehrwertsteuer kann zurückgefordert werden.

Wichtig:

- Verlangen Sie die vollständigen Garantie-Unterlagen.

- Leisten Sie auf keinen Fall eine Anzahlung. Die Bezahlung erfolgt in der Regel bei Auslieferung.

- Denken Sie daran: Der Gerichtsstand befindet sich im Land, in dem Sie das Auto kaufen. Ein Verfahren kann mühsam und teuer werden.





Gute Occasionen der Autoverleiher



Bei Hertz (www.hertz.ch) erhält man ein rund zehn Monate altes Auto mit 30 000 bis 40 000 Kilometern auf dem Tacho mit 40 Prozent Rabatt auf dem Neupreis.



Bei Avis (www.avis.ch) sind die Autos 12 bis 18 Monate alt, weisen ebenfalls 30 000 bis 40 000 Kilometer auf und sind je nach Modell ebenfalls 30 bis 40 Prozent günstiger als der Neuwagen.



Der Vorteil eines Autos von einer Verleihfirma: Die Wagen sind aus Sicherheits-, aber auch aus Marketinggründen in einwandfreiem Zustand.





Grosse Rabatte bei Modellwechsel



Wenn eine Automarke mit einem neuen Modell auf den Markt kommt, geben die Garagen ihre «alten» Modelle in der Regel günstig ab. Ein Anruf bei Garagisten in der Umgebung kann sich lohnen.



Diese Autos standen oft einzig im Showroom oder haben nur sehr wenige Kilometer auf dem Tacho. Solche «falschen» Direktionsfahrzeuge kann man mit einem Einschlag von bis zu 40 Prozent ergattern. Ebenfalls günstig (rund 15 bis 25 Prozent Rabatt) sind Vorführwagen erhältlich: perfekt gepflegt und ebenfalls mit nur wenigen gefahrenen Kilometern. Je jünger der Wagen, desto länger profitieren Sie von der Neuwagengarantie ab Werk. Also erhalten Sie ein Auto fast wie neu oft zu einem echten Superpreis. Der einzige Nachteil: Vielleicht fehlt das eine oder andere Ausstattungsdetail; doch Vorführmodelle sind meist üppig ausgerüstet.





Frauenbonus



Tests bei Autoverkäufern zeigen deutlich: Beim Autokauf holt eine Frau mit Witz und Charme beim Verhandeln mehr Rabatt heraus als der Mann.





Service im Ausland



Verbinden Sie Ihren Wocheneinkauf ennet der Grenze mit einem Boxenstopp in einer Garage in Deutschland oder Österreich. Mechaniker arbeiten dort 20 bis 30 Prozent günstiger. Und denken Sie bei Ihren nächsten Ferien im Tessin daran, dass Sie den Service auch im benachbarten Italien ausführen lassen könnten.





Ersatzteile online bestellen



Wer sein Auto öfters selber repariert, profitiert preislich, wenn er Ersatzteile - neu oder gebraucht - direkt bestellt. Hier einige Tipps:



Die Tessiner Firmen www.autoaccessorio.ch und promptauto.ch liefern - vorwiegend für italienische Marken - Ersatzteile und Zubehör zu deutlich tieferen Preisen als Garagen.



Europarts (www.europarts.ch) importiert aus der ganzen Welt fabrikneue Auto-Ersatzteile. Diese sind zwar ohne Markenstempel, aber in Originalqualität. Die Preise: im Schnitt 20 Prozent unter jenen der Markenimporteure.



Hobbybastler können Ersatzteile auch preisgünstig bei www. kfz-teile-versand.de bestellen.



Eine weitere attraktive Alternative: Gebrauchtteile. Bei jährlich gut 25 000 Totalschäden in der Schweiz fallen eine Menge Ersatzteile an. Und die eignen sich prima für Reparaturen. Und bei Autos ab drei Jahren gilt: Je teurer das neue Originalteil, desto interessanter das gebrauchte. Also nicht wegen jeder Schraube zum Ersatzteilhändler rennen, für die Motorhaube aber schon.



Theoretisch gibts alle Autoteile - von Felgen über Pneus und Karrosserieteile bis hin zu Getriebe und Motor - auch als Occasion. Dank Computervernetzung der Schweizer Autoverwerter ist rasch geklärt, ob das gesuchte Zubehör irgendwo vorhanden ist. Die meisten Teile kosten rund die Hälfte eines neuen Produkts. Die Lieferung erfolgt innert 24 Stunden. Qualität garantiert die Vereinigung offizieller Autosammelstellen-Halter (Vasso), www.vasso.ch.



Übrigens: Wie gut Occasionsteile sind, beweist Mercedes Deutschland. Der Betrieb führt in Stuttgart für eigene Fahrzeuge

ein Secondhand-Center mit über 200 000 Ersatzteilen. Jeder Privatkunde kann unter www.mbatc.de seine Bestellung aufgeben.





Wer ein Ersatzteil günstig einkauft, möchte es auch selber montieren. Doch oft kann oder will man nicht auf die Unterstützung durch Profis verzichten - was dann? Diese Lücke füllen die so genannten Do-it-yourself-Garagen. Zum Beispiel können Sie sich an einen der Pioniere wenden: w.bachmann@do-it-yourself-garage.ch in Zürich. Aktuelle Adressen mit Angeboten, Bedingungen und Öffnungszeiten gibts auf www.search.ch, Eingabe «Do-it-yourself Garage».





Pneus per Mausklick



Bis 25 Prozent billiger als im herkömmlichen Handel sind Pneus bei www.reifendirekt.ch. Das Unternehmen arbeitet mit Montagepartnern zusammen und gehört zu Delticom, Europas grösstem Internet-Reifenhändler. Die Firma hat jederzeit Zugriff auf 100 Lager und 30 Millionen Reifen (sowie auf preiswertes Motorenöl).



Wer seine Reifen nicht online bestellen möchte, fährt im nahen Ausland - Frankreich, Italien und Deutschland - immer noch günstiger als in der Schweiz.



Eine weitere budgetfreundliche Variante: aufgummierte (runderneuerte) Reifen. Heute stehen auch die Automobilverbände hinter dieser Alternative. Im Schnitt spart man rund 40 Prozent gegenüber dem Neupreis.





Autos aus dem Versandkatalog



Im letzten Frühling startete Deutschlands grösster Versandhändler Quelle (www.quelle.de) mit dem Autoverkauf ab Katalog. Interessenten können ihre Bestellungen auf der Internetseite des Unternehmens aufgeben. Im Angebot sind Autos der Marken Ford, VW, Nissan sowie Smart.



Der Preis der Modelle liegt um bis zu 22 Prozent unter dem Listenpreis der Hersteller. Es sind EU-Neuwagen oder Autos mit Tageszulassung in den Farben Silber, Schwarz und Blau. Mit dem Kauf gewährt Quelle die in Deutschland übliche Garantie.





Motorräder: Wer sich informiert, spart



Die Preise für Töffs sind im nahen Ausland gegen 10 Prozent günstiger als in der Schweiz. Ein Wochenendausflug lohnt sich also. Doch auch die Schweizer Importeure haben in den letzten Jahren ihre Preise immer weiter gesenkt.



Beispiele: In der Honda-Preisliste 2002 war die CB 900 Hornet mit Fr. 15 900.- angegeben. Letztes Jahr kostete das gleiche Motorrad nahezu 2000 Franken weniger - 12 Prozent! Noch grösser ist die Differenz beim Supersportler CBR 900 RR. Und beim meistverkauften Modell sank der Preis von Fr. 21 800.- auf Fr. 18 450.-.



Für heisse Öfen gilt das Gleiche wie für Autos: Zuerst in Fachmagazinen und im Web Marken und Modelle vergleichen, etwa unter www.toeff-magazin.ch; www. bike-city.de; www.bikertipps.de; ww.motorradreport.de.





Velo-Schnäppchen von der Börse



Ein Blick auf www.veloboerse.ch lohnt sich. Markenbikes verschiedener Hersteller gibts ab 10 bis über 20 Prozent billiger. Eine Tabelle mit Vergleichen von Listenpreisen erleichtert die Auswahl. Auch ein Kauf im nahen Ausland (vor allem im Veloland Italien) freut das Portemonnaie (Herstelleradressen im Internet und in Fachmagazinen).



Wer wenig Geld ausgeben will und punkto Marke offen ist, kommt an den Frühlings-Velobörsen zum Zug. An rund 100 Verkaufsanlässen in der ganzen Schweiz werden über 30 000 gebrauchte Fahrräder angeboten. Der Anteil privater Occasionen beträgt etwa 40 Prozent, den Rest stellen Händler, die auch neue Vorjahresmodelle anbieten.



Die grösste Organisatorin ist die IG Velo Schweiz (Daten und Adressen der Börsen unter www. igvelo.ch). An den Veranstaltungen stehen jeweils zwischen 800 und 1200 Velos zum Verkauf. Wer früh hingeht, hat die beste Chance auf ein Schnäppchen. Als Richtlinie gilt: Wenn ein Velo ein Jahr gefahren worden ist, sollte es an der Börse noch etwa die Hälfte des Listenpreises kosten.



Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten auch die jeweils im Herbst zum Verkauf angebotenen Mietvelos der SBB. Auf www. rentabike.ch finden Interessierte zum Beispiel Mountainbikes, Kinder- und Militärvelos. Für ein Countrybike 2001, Neupreis Fr. 1200.-, zahlt man um die Fr. 435.-. Ein gleich teures Countrybike im Swiss-Cheese-Look kostet 675 Franken. Die Velos wurden regelmässig gewartet.







Holen Sie mehrere Offerten ein



- Informieren Sie sich vor dem Kauf im Web über Modell, Motorisierung, Extras usw.



Interessante News rund ums Auto erfahren Sie unter:

www.autobild.de

www.automobilrevue.ch

www.autoscout24.ch

www.car4you.ch

www.carwinner.ch

www.eurotax.ch

- Holen Sie mehrere Offerten von Markenhändlern und Direktimporteuren ein. Im Internet finden Sie zudem die Adresse von Vertragshändlern in fast allen europäischen Ländern. Beispiel für Volkswagen: www.vw.dk (Dänemark) oder .it (Italien) oder .nl (Niederlande).







Auto-Discountland Dänemark: Die Tipps



Suchen Sie im Internet den Importeur. Meist ist das der Autoname mit der Länderbezeichnung dk. Zum Beispiel: www.renault.dk. Dort erfahren Sie die Preise der einzelnen Modelle.

- Da viele Norddeutsche vom Auto-Schnäppchenkauf in Dänemark profitieren wollen, hat das Europäische Verbraucherzentrum in Kie- - unter www.evz.de - eine umfassende Dokumentation mit praktischen Hilfen (Musterbriefe, Umrechnungstabellen, Übersetzungen) zusammengestellt.







Jahreswagen der Autokonzerne



Noch günstiger als der Eigenimport eines Neuwagens ist der Eigenimport eines so genannten Jahreswagens. Das sind Vorführautos und Fahrzeuge von Mitarbeitern der Automobilindustrie.



Auf verschiedenen Websites bieten pensionierte und jetzige Mitarbeiter von Automobilherstellern die in Deutschland beliebten Jahreswagen an. Die Angestellten erhalten je nach Modell und Marke einen Vorzugsrabatt, sie müssen den Wagen aber während neun Monaten fahren. Ähnlich präsentiert sich die Situation bei Dienstfahrzeugen sowie Direktionswagen.



Die Autos sind meist rund ein Jahr alt und etwa 30 Prozent billiger als Neuwagen. Der Vorteil: Jahreswagen sind mit 10 000 bis höchstens 20 000 gefahrenen Kilometern sozusagen neuwertig. Der Nachteil: Punkto Farbe und Ausstattung muss man auf das vorhandene Angebot abstellen.



Angebote im Internet

- auto-jahreswagen.de (diverse Marken)

- jahreswagenangebot.de (Audi und VW)

- jahreswagen-von-wa.de (Audi und VW)

- mercedes-jahreswagen.de

- opel.de/cars/jahreswagen